Archivseite 2007
Zurück zum aktuellen Fotofestival



Reality Crossings

Dem Profil des 2. Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg 2007 unter dem Titel "REALITY CROSSINGS" entsprechend wird der Schwerpunkt der Ausstellung im Bereich der zeitgenössischen Fotografie liegen, pointiert von gesellschaftlich relevanten Themen und erweitert um Antworten aus jenem Bereich der Kunst (etwa aus dem Video-Bereich), in dem spezifisch fotografisches Sehen Anstöße zur Auseinandersetzung bietet.

Das neue Fotofestival sucht Verbindungen mit dem Überkommenen (Dokumentarisches, Reportagen) und öffnet Türen für Neues (etwa die Emotionalisierung durch anspruchsvolle Themenbögen sowie entspannende Meditationsräume).
Zielvorstellung ist ein Relaunch der bisherigen "Fototage", um diese Veranstaltungsreihe in der Region für die Zukunft attraktiv und unverwechselbar zu machen.

Insgesamt werden ca. 80 (vorwiegend jüngere) KünstlerInnen aus mindestens 25 Ländern am Fotofestival teilnehmen. Spezielle Werke werden im Rahmen von Arbeitsaufenthalten vor Ort angefertigt. Die Ausstellungen werden begleitet von Reviewings für Fotografen und für Fachleute, thematisch vertiefende Diskussionsforen mit Bildungsaspekt und Workshops.

"REALITY CROSSINGS" meint das Aufeinandertreffen der medialen Ebenen der aktuellen Fotografie mit den uns umgebenden Lebenswirklichkeiten. Dabei geht es um Phänomene, die einerseits aktuell und medienspezifisch verhandelt werden, andererseits herausfordernd, gesellschaftsoffen und animierend für tiefer greifende Fragestellungen sein können (etwa zum Thema Sehsinn/Augensinn, fotografische Spezifik, Wahrnehmung/Überlistung/Fälschung, das Eigene/das Fremde, Akzeptanz, Toleranz zum Gegenüber, Dialog mit dem Anderssehenden/Andersdenkenden, anders sozial oder politisch Geprägten, Globalisierungsverwerfungen, Körper und elektronische/digitale Bildkultur usw.).

Im Kern betrifft das die Sichtbarmachung des Übersehenen oder Ignorierten. Im Mittelpunkt des Konzepts steht der sozial interessierte Blick, der dokumentiert und Zeitzeugenschaft wahrnimmt, dabei Entstehungskontexte mitthematisiert.

Für das Konzept werden künstlerische Positionen bestimmend sein, die sich den Idealen der Aufklärung verpflichtet sehen und der Überzeugung sind, dass dogmatisch verfestigte historische Urteile auf den Prüfstand gehören. Den aus dieser Auffassung resultierenden ständigen Widerspruch, der sich in und mit der Welt ergibt, ist das Festival bereit auszuhalten.

In ihrem auf dokumentarischem Material beruhenden Bildapparat unternimmt das Festival im Kern den Versuch gegen ideologische Überformung zu argumentieren und gleichzeitig die Fragwürdigkeit von Zuständen ins Gespräch zu bringen, die die Bedrohung der Lebensgrundlagen bestimmter Gruppen von Menschen implizieren.


Foto: Ali Kepenek Foto: Ali Kepenek
ENGLISH HINTERGRUND
HELL
DUNKEL